So langsam wird es ernst und Ihr schaut Euch potenzielle Kaufobjekte an. Nach der ganzen Vorarbeit kann man es schwer abwarten endlich zuzuschlagen, aber gerade jetzt gilt es aufmerksam zu bleiben. Diesmal geben wir 5 Tipps, die Ihr bei der Fahrzeugbesichtigung berücksichtigen solltet.
Im Eifer des Gefechtes kann schon mal etwas vergessen werden. Um Euch einen „Hätte ich bloß“-Moment zu ersparen, schreibt Euch eine Prüfliste mit allen für Euch wichtigen Fragen, Stellen am Fahrzeug zur Prüfung und Fakten zum Model auf. So habt Ihr einen Leitfaden für Besichtigung bzw. anschließende Verhandlungen und habt das Zepter in der Hand.
Hier ein Beispiel für einen Fahrzeugcheck:
1. Kilometerstand prüfen
2. Motor und Motorraum prüfen
3. Zustand Lack
4. Zustand Reifen
5. Zustand Innenraum
6. Zustand Unterboden
7. Flüssigkeiten und Bremse testen
8. Prüfung der Fahrzeugpapiere und weiteren Unterlagen
Das Fahrzeug sollte möglichst sauber von außen und nicht zu sauber im Motorraum sein. Ist letzterer strahlend rein, sollte dies Fragen aufwerfen. Zumeist wollen Verkäufer damit mögliche Mängel vertuschen.
Eine Probefahrt sollte nicht zu kurz sein. Achtet darauf ob und wie der Motor bei Kaltstart anspringt und lasst den Verkäufer erstmal an Steuer, um eine Einweisung zu erhalten. Ihr solltet aber den Großteil der Fahrt selbst übernehmen, sofern Ihr im Besitz eines Führerscheins seid. Prüft die Fahreigenschaften ausreichend und befahrt damit möglichst auch ein Stück Landstraße oder Autobahn. Bei höheren Geschwindigkeiten kommen schnell mögliche Mängel auf. Achtet darauf, wie das Fahrzeug beschleunigt, wie die Gänge schalten, ob der Fahrzeuglauf gerade und ob sich außergewöhnliche Erhitzung oder Geräuschkulisse entwickeln. Natürlich darf eins Bremstest nicht fehlen und sollte durchgeführt werden. Achtet nach der Fahrt darauf, ob sich dem Fahrzeug Flüssigkeiten austreten.
Versucht Fahrzeuge bei möglichst „gutem“ Wetter zu besichtigen. Gut ist subjektiv, wir meinen damit möglichst nicht bei Sturm und Regen. Die Qualität des Lacks lässt sich schwer beurteilen, wenn die Lichtverhältnisse schlecht und Wasser auf der Oberfläche steht.
Vor allem, was noch folgt steht dieser Punkt und gilt in beide Richtungen: Schlagt nicht ohne genau geprüft zu haben zum Kauf ein oder lehnt ein Fahrzeug ab, weil es auf den ersten Blick nicht den besten Eindruck macht. Geht Eure Checkliste durch und lasst Euch Zeit. Ein seriöser Verkäufer wird Euch die Zeit lassen, die Ihr braucht.
Schafft Vergleichsmöglichkeiten und bringt Euch in eine bessere Verhandlungsposition. Jede Besichtigung macht Euch schlauer, denn Ihr setzt Euch in der Praxis mit dem gewünschten Fahrzeug auseinander. Ist der Fahrzeuginnenraum original, gab es den Farbton der Lackierung serienmäßig oder läuft der Motor rund? Ihr werdet schnell dahinterkommen, wie das Fahrzeug wirklich sein müsste. Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass man sich schnell blenden lässt bei der ersten „Fahrzeugbegegnung“ und zu gerne vorschnell handelt. Mit jeder Besichtigung werdet Ihr sicherer und gelassener.
Fahrt gerade als Anfänger nicht allein los. Im besten Falle ist Eure Begleitung Kfz-kundig und hat Erfahrung mit Oldtimern, vielleicht sogar mit dem Fahrzeug Eurer Wahl. Lasst auch die Begleitperson ans Steuer und tauscht Euch aus. Wer auf Nummer sicher gehen will, zieht zur Fahrzeugbegutachtung einen Sachverständigen hinzu. Schaut in der Nähe des Fahrzeugstandortes nach Prüfstellen und fragt nach einem Termin. Die Kosten sind überschaubar und liegen meist bei ca. 50 Euro für ein Gebrauchtfahrzeug.
Beides hat seine Vor- und Nachteile und liegen auf der Hand. Während ein gewerblicher Verkäufer aufgrund der 12-monatigen Gewährleistungspflicht zumeist einen höheren Preis kalkulieren muss, kann man bei Privatkäufern eher ein Schnäppchen schießen. Hier müsst Ihr abschätzen, was für Euch wichtig ist: Geld sparen oder die Sicherheit eine Gewährleistung.
Achtet darauf, ob es sich wirklich um einen privaten Verkäufer handelt. Leider gibt es wenige schwarze Schafe unter den Händlern, die über einen Privatverkauf die Gewährleistung umgehen wollen. Ein Kauf sollte nur schriftlich per Kaufvertrag fixiert werden und alle Unterlagen, Schlüssel und Zubehör bei Bezahlung an Euch übergehen.
So, dann mal ran an die Probefahrten und viel Erfolg bei Oldtimerkauf. Ihr habt Fragen, habt aber keine Personen mit Fachwissen im Freundeskreis? Schreibt uns, wir helfen Euch gerne weiter.